Bei beschichteten Geweben wurde auf eine oder beide Seiten eine Beschichtung aus Polyurethan(PU), Silikon, Acryl, TPU, PVC o.ä. aufgetragen. Bei der Verarbeitung gibt es unterschiedliche Aspekte zu beachten:
- bereits beschichtete Gewebe sollten möglichst nicht flächig mit beschichtetem Stoff gedoppelt werden, da sich zwischen den beiden Beschichtungen Wasser ansammeln kann, das nur schwer wieder entweicht. Partielle Verstärkungen mit beschichteten Stoffen sind in der Regel kein Problem.
- die Beschichtung verhindert das Ausfransen des Stoffes. Er sollte aber trotzdem so verarbeitet werden, dass dies nicht möglich ist (siehe nächster Punkt). Möglichkeiten dies zu verhindern sind, den Stoff zu Umsäumen, mit einem Kantenband einzufassen, mit einem Heißschneider zu schneiden oder die Kanten mit einer Flamme vorsichtig zu verschweißen.
- jede Beschichtung kann sich durch Abrieb, Knicken oder Alterung lösen (daher ist dies auch kein Reklamationsgrund). Durch ein eingearbeitetes Futter kann die mechanische Belastung verrringert werden. Wenn sich die Beschichtung gelöst hat, kann sie auch nicht mehr das Ausfransen des Gewebes verhindern (siehe vorheriger Punkt).
- Nähte sollten möglichst nicht mit Nadeln fixiert werden, um Löcher zu vermeiden.
- soll das fertige Produkt wasserdicht sein, müssen die Nähte abgedichtet werden. Dafür eignet sich das etwas zähflüssigere Gear Aid Seam Grip + WP, das flüssige Gear Aid Seam Grip + FC (ehemals Seamsure) oder ein Nahtband zum Aufbügeln sehr gut. Bei silikonbeschichten Stoffen können die Nähte nur mit Silikon (z.B. Silnet bzw. Gear Aid Seam Grip + SIL) abgedichtet werden.
- um die Beschichtung vor Abrieb zu schützen, sollte diese i.d.R innen, als linke Seite verarbeitet werden. Die beschichtete Seite erkennt man in der Regel an der glänzenden, glatteren Oberfläche.